Kontaktpflege und Standortbetreuung als Schlüsselleistungen

Den Erhalt und die Stärkung des stationären Einzelhandels als wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Stadt, aber auch für die Funktion der Stadt Leverkusen als lebenswerter und attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort ist eine zentrale Aufgabe der WfL. Neben der Ansiedlung neuer Einzelhandelskonzepte und Angebote durch den Immobilien- und Behördenservice der WfL ist die Standortbetreuung der örtlichen Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen eine zunehmend wichtige und auch effektive Aufgabe der WfL.

Der inhabergeführte Facheinzelhandel in den Zentren und Stadtteilen Leverkusens hält die Kaufkraft und somit Wirtschaftsleistung in der Stadt

Doch durch die zunehmende Digitalisierung des Einzelhandels und das damit sich wandelnde Einkaufs- und Konsumverhalten der Konsumenten ist eine Betreuung und Vernetzung der örtlichen Betriebe eine unerlässliche Aufgabe.

Insbesondere im Rahmen von so genannten „integrierten städtebaulichen Handlungskonzepten“, die die Stadt Leverkusen in mehreren Stadtteilen durchführt, liegen viele Chancen, den Einzelhandel durch den Einsatz finanzieller Fördermittel, mit unterschiedlichen Angeboten zu fördern. 2017, zum Beispiel, im Rahmen des Stadtteilentwicklungskonzeptes Opladen, oblag der WfL die inhaltliche Federführung in einer gemeinsamen Projektgruppe mit dem Fachbereich Stadtplanung und dem Stadtteilmanagement Opladen.

Als Grundlage für alle Maßnahmen der Standortstärkung beauftragte die Stadt Leverkusen auf Veranlassung der WfL ein Grundlagengutachten „Stärkung Einzelhandel + Gastronomie“, das 2017 vorgelegt wurde. Das Gutachten zeigt nachhaltige Nutzungsperspektiven für Ladenlokale auf.

Gleichzeitig wurde eine Ausschreibung für die Beauftragung eines Quartiersarchitekten vorbereitet, der 2018 seine Arbeit aufgenommen hat

Daneben initiierte die WfL sogenannte Quartiersgespräche mit den Einzelhändlern, gemäß den Empfehlungen des Gutachtens. Neben der Bahnhofstraße und Kölner Straße, stand 2017 die Birkenbergstraße im Fokus der Quartiersentwicklung. Hier wurden neben der Umgestaltung der Fußgängerzone Maßnahmen und Projekte zur Gestaltung und Aufwertung des Quartiers entwickelt. 2018 folgen die Neustadt und die Obere Kölner Straße. Durch diese unterschiedlichen Angebote und Vernetzungsmöglichkeiten erwartet die WfL einen deutlichen Entwicklungsschub für die Entwicklung aber auch für das Image Opladens.

Zahlreiche Einzelhändler beteiligen sich an Entwicklung der Opladener Bahnhofstraße

Die Opladener Bahnhofstraße ist Teil der Fußgängerzone und traditionell eine wichtige Einkaufsstraße in Opladen. Doch in den letzten Jahren kennzeichnet sich die zentrale Straße eher durch eine hohe Spielhallendichte, Lärm- und eine vermeintliche Sicherheitsproblematik. Ein Imagewechsel und eine qualitative Aufwertung des Standortes erschienen jahrelang nahezu aussichtslos. Die Entwicklung der Bahnstadt-Westseite mit dem neuen Bahnhaltepunkt, dem neuen Busbahnhof, dem in Planung befindlichen Bahnhofsquartier mit seinem ergänzenden Einzelhandelsangebot sowie dem Dienstleistungsquartier „OP.timum“ bieten eine bisher noch nicht da gewesene Entwicklungschance für die Bahnhofstraße.

Opladener Bahnhofstraße –
Entwicklung durch Investition und Inklusion aller Akteure

Doch wie können Aufwertungsimpulse und -strukturen an einem Standort geschaffen werden, der Geschäftstreibende aus mehr als 20 Nationen aufweist? All diese Akteure prägen den Standort durch ihre vielfältigen Unterschiede in Kultur, Sprache, Mentalität, Werten und Bildung. Auf Initiative der Wirtschaftsförderung wurde 2017, nach dem Prinzip der Inklusion, unter fachlicher Betreuung und Durchführung der Hochschule Niederrhein Mönchengladbach ein sogenanntes „inklusive, partizipatorisches Beteiligungsverfahren“ für eine Quartiersentwicklung in der Bahnhofsstraße entwickelt und durchgeführt. Dabei wurden alle Geschäftstreibende und Immobilieneigentümer durch intensive Einzelgespräche und anschließende Workshops in den Entwicklungsprozess einbezogen.

So ist es gelungen mit dem überwiegenden Teil der Geschäftsinhaber und Hauseigentümer eine Kommunikationsstruktur aufzubauen, durch die viele Anlieger die Bereitschaft entwickelt haben kurz- oder mittelfristig in die qualitative Aufwertung ihrer Geschäfte und Häuser zu investieren. So entstehen vielfältige neue Gastronomiekonzepte, die sich gut in die Funktion der Bahnhofstraße einpassen.

Digitalisierung des Einzelhandels – Bedrohung oder Chance für den stationären Handel in Leverkusen?

Der Begriff der Digitalisierung beschäftigt den stationären Einzelhandel zunehmend. Doch was bedeutet das genau und wie geht der stationäre Einzelhandel damit um? Ist die Digitalisierung eine Bedrohung, die dem Handel vor Ort langfristig den Garaus macht oder birgt sie auch die Chance, den Handel in unserer Stadt neu zu positionieren? Digitalisierung des Einzelhandels bedeutet jedoch nicht, dass alle Händler einen Online-Shop betreiben müssen. Vielmehr muss der lokale Handel die Chancen des Internets nutzen, seine Stärken positiv herauszustellen und damit die Nutzer digitaler Kanäle stärker anzusprechen. Der Versand der im Internet präsentierten und bestellten Waren kann dabei ein von zahlreichen Serviceleistungen sein. Dieses gilt besonders für Kundengruppen, die man über digitale Medien außerhalb des räumlichen Einzugsgebiets auch überregional neu erreichen kann.
Die WfL erörterte 2017 im Rahmen der Standortbetreuung das Thema in den Gesprächen mit dem örtlichen Handel und zeigte Handlungs- und Beratungsmöglichkeiten auf, wie sich der Leverkusener Handel sortiments- und angebotsspezifisch mit Spaß und Neugier fit für die neuen Herausforderungen macht und gleichzeitig zur Standortstärkung beiträgt.

Falschgeldseminar für Einzelhändler: sehen, kippen, fühlen

WfL und Sparkasse Leverkusen luden gemeinsam die Leverkusener Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen in die Räume der Sparkasse ein, wo Martin Dohmgörgen von der Filiale der Deutschen Bundebank in Köln den Teilnehmern die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten aufzeigte und wichtige Verhaltenshinweise bei der Annahme vermeintlicher „Blüten“ gab. So erläuterte Dohmgörgen wie man durch sehen (Hologramme und Wasserzeichen), kippen (Farbwechsel von Motiven und Merkmalen) und fühlen (Reliefs und Papierstruktur) der Geldscheine die Echtheit der Banknoten auch ohne zertifizierte Prüfgeräte einfach uns sicher erkennen kann.

Neues Einzelhandelskonzept für Leverkusen

2017 beteiligte sich die WfL maßgeblich an der Erarbeitung des neuen Einzelhandels- und Vergnügungsstättenkonzepts der Stadt Leverkusen, das die Entwicklung des Einzelhandels in den Zentren und Stadteilen städtebaulich und räumlich steuern soll. Die WfL achtete verstärkt darauf, dass maßvolle Flächenpotenziale für die Nahversorgung nach den wirtschaftlich erforderlichen Betriebskonzepten geschaffen werden. Das Ergebnis ist ein Konzept, das dem Einzelhandel sowohl für die kommenden Jahre Entwicklungsperspektiven eröffnet, als auch eine nachhaltige Stadtentwicklung für eine gute Einzelhandels- und Dienstleistungsversorgung ermöglicht.

Auch bei der Erarbeitung eines Vergnügungsstättenkonzepts, das die räumliche Ansiedlung von Betreiben aus den Bereichen Spiel/Glücksspiel, Freizeit und Erotik steuern und reglementieren soll, achtete die WfL insbesondere darauf, die weitere Ansiedlung von Spielhallen, Wettbüros und Erotikbetrieben an sensiblen Standorten zu unterbinden und bestehende Einrichtungen mittel- bis langfristig zu entfernen. Dadurch werden gute Voraussetzungen für eine qualitative Weiterentwicklung von Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Wohnstandorten in der Stadt geschaffen.

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