Dauerbrenner seit 16 Jahren

Als Unternehmerin steht frau häufig vor ganz anderen Problemen als ihr männliches Pendant. Das lernen aus den Erfahrungen anderer oder das Starten gemeinsamer Aktionen können helfen, so manchen Stolperstein aus dem Weg zu räumen. Der Unternehmerinnen-Treff lädt zum Erfahrungsaustausch ein und greift dreimal im Jahr an wechselnden Orten aktuelle und wichtige Themen zur Selbstständigkeit auf. Mit Erfolg: Seit 16 Jahren gibt es dieses gemeinsame Veranstaltungsformat von WfL Wirtschafsförderung Leverkusen und städtischem Frauenbüro. Das gab Anlass zum Feiern und der Treff beschenkte sich selbst: mit einem neuen Erscheinungsbild.

2016 fand die 50. Veranstaltung „Unternehmerin trifft Unternehmerin“ statt.
„Goldenes“ Jubiläum also. Was macht die Attraktivität auch nach so langer Zeit aus?

Die Idee, aus der die Veranstaltungsreihe entstand, ist nach wie vor aktuell: Die Vernetzung von Frauen fördern, um ihnen dadurch die Möglichkeit zu geben, in ihren individuellen Unternehmen und selbständigen Tätigkeiten vom Erfahrungsaustausch zu profitieren und dadurch erfolgreich am Markt zu sein. Besonders „frische“ Gründerinnen können durch die Teilnahme diesen Effekt nutzen und gestärkt werden. Ziel war und ist es auch, ein niedrigschwelliges „Marketing“ zu fördern, was sich an der gewachsenen Empfehlungskultur bei jedem Treffen zeigt.

Braucht „Frau“ noch ein so spezifisches Netzwerk?

Zunächst möchte ich betonen, dass durch das Netzwerk sichtbar wird, dass in der städtischen Wirtschaft selbstständige Leverkusener Frauen durchaus eine Rolle spielen. Und 2015 wurde mit Natalie Kühn erstmals eine von ihnen mit dem Unternehmerpreis ausgezeichnet.
In unserem Netzwerk sind viele Einzelunternehmerinnen mit traditionellen Professionen und Freiberuflerinnen vertreten. Und es kommen immer neue dazu: Es gibt seit einigen Jahren immer mehr erfolgreiche Frauen, die – zum Beispiel aus der freien Wirtschaft kommend – mit guten Qualifikationen eine unternehmerische Selbstständigkeit als zweite berufliche Karriere starten, um mehr Unabhängigkeit im Job zu haben, die aber auch eine höhere Verantwortung für sich selbst wollen. Da sie den Mehrwert von Teamstrukturen kennen, nutzen sie dieses Netzwerk besonders gern. Hier haben sie die Möglichkeit, sich gegenseitig zu beraten und zu coachen, ohne dabei eine Verpflichtung einzugehen. Außerdem empfehlen sich die Unternehmerinnen gerne gegenseitig und freuen sich, neue Teilnehmerinnen und ihre Ideen kennen zu lernen. Daraus haben sich wiederum neue interessante inhaltliche Vernetzungen entwickelt.

Wie haben sich Unternehmerinnenpersönlichkeiten, aber auch Tätigkeitsfelder seit dem Start des Netzwerks geändert?

Ich habe beobachtet, dass Vernetzung inzwischen eine wichtige Rolle bei den neuen Gründerinnen spielt. Austausch und Rat suchen bei gestandenen selbstständigen Frauen steht inzwischen ganz weit oben auf der Checkliste beim unternehmerischen Start. Das gilt übrigens auch auf längere Sicht. Und ein Indiz dafür sind auch die konstant hohen Anmeldezahlen bei unseren Veranstaltungen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihnen in den nächsten 50 Treffen nicht irgendwann die Themen ausgehen?

Es gibt immer wieder es neue Aspekte im Unternehmerinnen-Leben, neue wirtschaftliche Ansätze und Wandel, neue gesellschaftliche und soziale Entwicklungen. Aspekte des städtischen Lebens ändern sich etwa durch den demographischen Wandel, neue Sehenswürdigkeiten entstehen. Leverkusen ist eine sehr lebendige Stadt. Durch aktuelle Städtebau-Projekte wie in Opladen oder in der City und die Sandwich-Lage zwischen Köln und Düsseldorf zieht Leverkusen auch Neu-Bürgerinnen und Bürger an und dadurch auch immer wieder neue Unternehmerinnen, die sich vernetzen wollen, um sich hier zu etablieren.

Frischer Input der Unternehmerpreisträgerin 2015

Wenn Natalie Kühn, Geschäftsführerin der SK-Elektronik GmbH, aus ihrem Alltag als Chefin berichtet, dann merkt man gleich, dass die Unternehmerin des Jahres 2015 sich nicht gern auf bestehenden Strukturen ausruht. Es sind Innovationen und neue Ideen, die auch den Erfolg im Betrieb unterstützen.

Beim ersten Unternehmerinnentreff des Jahres Mitte März 2016 nahmen rund 50 Unternehmerinnen aus Leverkusen und Umgebung die Möglichkeit wahr, die Unternehmerpreisträgerin und ihren Betrieb kennenzulernen. Die SK-Elektronik GmbH hat sich auf die Entwicklung und Produktion von Rechnersteuerungen für die Prozessanalyse und komplette Messwerterfassung sowie modernste Analysentechnik spezialisiert. Mit vielen persönlichen Statements berichtete Natalie Kühn, wann und warum sie ihre Entscheidung zum Unternehmrinnensein getroffen hat. Sie erläuterte die Hintergründe ihres „Tipping-Points“ (Wendepunkt), wie ein langjähriger Auslandsaufenthalt sie geprägt aber nicht verbogen hat, und wie wichtig ihre Familie in diesem Prozess war und immer noch ist.

Weinkenntnisse sind im Job nicht verkehrt

Muss man Weinkenntnisse haben, um im Business erfolgreich zu sein? Diese Frage stellten sich 60 Unternehmerinnen aus Leverkusen am Ende Juni 2016. Sie erfuhren beim zweiten Unternehmerinnentreff des Jahres, warum ein paar Grundkenntnisse über den Rebensaft nicht schaden können. Die steigende Anzahl an Business-Weinseminaren unterstreicht den Trend.

Wein ist in. Und etwas Hintergrundwissen kann bei geschäftlichen Terminen hilfreich sein und den Erfolg maßgeblich beeinflussen.

Heinz-Jürgen Kaup, Leiter des Bayer-Weinkellers und Weinsommelier, stellte den Unternehmerinnen den rund 1.000 verschiedene Sorten lagernden Weinkeller unter dem Bayer-Kasino vor und hatte allerhand Anekdoten aus der Welt der Weine auf Lager. Und so erfuhren die Gäste unter anderem vom Weinkenner, dass es bei Wein nicht unbedingt auf den Preis ankommt.

„Der Preis ist der Ausdruck der Knappheit der Ware am Markt.“
Heinz-Jürgen Kaup, Leiter des Bayer Weinkellers

Nach dem kleinen Einmaleins des Weins ging es für die Besucherinnen in die vinofaktur im Restaurant Zum Löwen. Hier boten sich den Unternehmerinnen, darunter zehn Neulinge im Kreise des Treffs, wieder zahlreiche Möglichkeiten zum Netzwerken, Austauschen und Kooperieren.

Live on air bei Radio Leverkusen

„Mittendrin statt nur dabei“ waren Anfang November 40 Unternehmerinnen aus Leverkusen und Umgebung. Die 50. Ausgabe des Unternehmerinnen-Treffs führte die Teilnehmerinnen in die Redaktion von Radio Leverkusen.

Der Sender feierte 2016 seinen 25. Geburtstag – ein toller Anlass auch für den Unternehmerinnen-Treff, einmal Station bei Leverkusens schnellstem Medium zu machen. Um 18.30 Uhr, pünktlich zu den letzten Lokalnachrichten des Tages, schauten sie Radio Leverkusen-Redakteurin Katja Reuter über die Schulter. Oder besser: Durchs Fenster. Sie bekamen live mit, wie die Nachrichten aus dem Studio in der Breidenbachstraße produziert werden. Radio Leverkusen-Chefredakteur Daniel Hambüchen und Redakteur David Klomfaß hatten zuvor die Unternehmerinnen in zwei Gruppen in Empfang genommen und ihnen die Abläufe in der Redaktion vorgestellt.

Sie erfuhren unter anderem, dass täglich rund 66.000 Hörer den Sender einschalten und er eine Reichweite von 37 Prozent hat – mehr als jeder andere Mitbewerber. Auch zur Auswahl der Musiktitel und der spannendsten Nachrichten gab es jede Menge Hintergrundinfos. Im Sendestudio bekamen die Unternehmerinnen einen Eindruck, welche komplexe Technik für den störungsfreien Klang im Radio sorgt und welche Auf- und Vorgaben der Moderator neben dem Vorlesen von Texten noch hat – etwa die sekundengenaue Taktung des Nachrichtentextes. Auch der Beruf des Radio-Journalisten wurde kurz vorgestellt. Im Anschluss ging es für die Gäste in die Räume der Wirtschaftsförderung Leverkusen, wo beim Get-Together genug Raum für Konversation und Netzwerken blieb.

Fragen rund um den Unternehmerinnen-Treff beantwortet Ihnen:

Rita Strasser Wirtschaftsförderung Leverkusen

Rita Strasser

  • Existenzgründung
  • Consulting junger Unternehmen
  • Beratungsprogramme

Telefon: 0214 / 8331-70
strasser@wfl-leverkusen.de

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