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Beim Veranstaltungsformat „Mittelstandsdialog“ werden aktuelle Themen, die die lokalen Unternehmen bewegen, in kurzen Impulsvorträgen aufgegriffen und diskutiert. Ziel des Dialogs ist es, den Mittelständlern Informationen bereitzustellen und eine Plattform zur Netzwerkpflege in lockerer Atmosphäre zu bieten. 2015 standen wieder einmal sehr interessante und unterschiedliche Themen und Fragen im Fokus, die den Mittelstand bewegen. Welche neuen Technologien gibt es, die meinem Unternehmen nutzen könnten? Wie wichtig ist eine Arbeitgebermarke? Und wie coache ich meine Mitarbeiter am effektivsten?

Industrie 4.0 – Der Gipfel der industriellen Revolution?

Der Begriff „Industrie 4.0“ ist derzeit in aller Munde. Politik und Wirtschaft forcieren neue Initiativen und Plattformen. In den Medien erfährt das Thema große Aufmerksamkeit. Gemeint ist mit Industrie 4.0 die vierte Stufe der industriellen Entwicklung – nach Erfindung des mechanischen Webstuhls, der Arbeit am Fließband und der speicherprogrammierbaren Steuerung. Assoziiert wird mit diesem Begriff oftmals die so genannte „Fabrik der Zukunft“, eine Produktionsstätte, in der alle und alles miteinander kommunizieren: Menschen, Maschinen, Komponenten. Begriffe wie Big Data, IT-Sicherheit und der Wandel der Arbeit umschreiben aktuelle Handlungsfelder.

„[…] die Produktion wird dadurch kundennäher, schneller und flexibler. Das intelligente Produkt weiss selbst, was der nächste Schritt ist.“
Dr. Roland Nolte, Landescluster Produktion.NRW

Großes Potential weisen vor allem die chemische Industrie, der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, elektrische Ausrüstung und IT auf – allesamt Branchen, die auch am Standort Leverkusen stark vertreten sind.

In welcher Form die digitale revolution in den Fabriken bereits heute Einzug gehalten hat, zeigte Dr. Thorsten Pötter von der Bayer Technology Services GmbH anhand von möglichen Anwendungsbeispielen aus der Prozessindustrie. Assistenzsysteme wie Datenbrillen sind auch in Produktionsanlagen denkbar – beispielsweise für eine globale Wartungsunterstützung. Hier könnten zentral arbeitende Experten das lokale Personal an anderen Standorten durch Zuschaltung bei der Wartungsarbeit unterstützen.

„Man spart sich dadurch den einen oder anderen Flug, um die Kollegen an die Anlagen heranzuführen.“
Dr. Thorsten Pötter, Bayer Technology Services GmbH

Employer Branding

Der Begriff „Employer Branding“ bezeichnet den Aufbau und die Pflege von Unternehmen als Arbeitgebermarke. Um im Rennen um die besten Talente mit den Großen bestehen und Fachkräfte halten zu können, ist es gerade für kleine und mittelständische Unternehmen wichtig, als starke Marke aufzutreten und sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Das erfuhren rund 70 Besucher beim Mittelstandsdialog Plus von WfL und Arbeitsagentur im Mai beim Automobilzulieferer Carcoustics.

„Früher bewarben sich die Mitarbeiter bei den Unternehmen. Zukünftig sind es die Firmen, die sich bei den benötigten Mitarbeitern bewerben werden.
[…] Es stellt sich nicht die Frage ‚ob‘ der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke notwendig ist – es geht lediglich um das ‚wie‘.“
Zuzana Blazek, Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Der Leverkusener Automobilzulieferer Carcoustics stellte verschiedene Fragen, bevor er die eigene Arbeitgebermarken-Kampagne erfolgreich umgesetzt hat:

Was ist das Besondere an Carcoustics?

Was macht uns attraktiv für die Talente und Mitarbeiter?

Mit welchen Maßnahmen können wir das Arbeitgeber-Image steigern?

Carcoustics hat kreativ auf die Situation reagiert und setzt bei seiner aktuellen Employer Branding-Kampagne auf eigene motivierte Mitarbeiter, die in einer vielfältigen Arbeitsumgebung spannend inszeniert, mit authentischen Aussagen dargestellt sind – in Print und digitale medien.

Motivation

Wie macht man aus Individualisten eine funktionierende Mannschaft? Eine Frage, die sich Trainer im Sportbereich genauso stellen wie Geschäftsführer von Unternehmen. Renate Wolf, Cheftrainerin der „Werkselfen“, benennt konkrete Fragen:

Was ist ein Team?

Wie formuliert man Ziele?

Welche Formen von Regeln gibt es?

Wieso ist eine klare Rollenverteilung in einer Gruppe wichtig?

Wie geht man konstruktiv mit Konflikten um?

Was ist es, das einen Sportler antreibt?

Fragen wie diese tauchen nicht nur im Trainingsalltag einer Handball-Bundesligamannschaft auf. Auch so mancher Wirtschaftsakteur wird mit derlei Aufgaben konfrontiert. Renate Wolf zeigte beim Mittelstandsdialog im September praxisnahe Lösungsansätze auf, wie man eine Arbeitsgruppe erfolgreich coacht. Auf dem Weg zum Ziel sei eine klare Führungsstruktur unverzichtbar, genauso wie gute Kommunikation und gegenseitiger Respekt.

„Um erfolgreich zu sein, müssen zunächst Ziele und Zwischenziele festgelegt werden, und zwar gemeinsam. Die Ziele sollten zudem schriftlich fixiert und von jedem unterschrieben werden, um sie im Unterbewusstsein zu verankern.“
Renate Wolf, Cheftrainerin der 'Werkselfen', TSV Bayer 04 Leverkusen

„Die Themen Motivation und Coaching lassen sich problemlos auch auf Unternehmen übertragen. Der Vortrag von Renate Wolf hat die Parallelen wunderbar herausgearbeitet und zahlreiche Ansätze geliefert, an welchen Stellschrauben man drehen kann, um aus den Mitarbeitenden eine erfolgreiche Mannschaft mit gemeinsamen Zielen zu machen“, resümierte WfL-Geschäftsführer Dr. Frank Obermaier.

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Unternehmerinnentreff

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