Nach trübem Jahresbeginn folgte die Erholung
Das Jahr 2015 stand bundesweit im Zeichen einer stabilen Konjunktur. Dafür verantwortlich waren ganz unterschiedliche Parameter. So konnten die Leverkusener Unternehmen von einer robusten Konjunktur und einem sich stabilisierenden Arbeitsmarkt profitieren. In den Gastbeiträgen zur Wirtschaftslage geben die Industrie- und Handelskammer, die Kreishandwerkerschaft und die Agentur für Arbeit ihre Einschätzungen zum Geschäftsjahr 2015.
IHK Köln: Die Wirtschaft in Leverkusen zeigt sich trotz Krisen als sehr Robust
Die Erwartungen der Unternehmen waren in Folge der geopolitischen Krisen und des wenig wirtschaftsfreundlichen Kurses der Bundesregierung zu Jahresbeginn eher eingetrübt. Im Verlauf des Jahres profitierten die Unternehmen aber unter anderem von der robusten Binnenkonjunktur, konjunktureller Erholung im Euroraum, einem stabilen Arbeitsmarkt, kräftigem Konsum sowie Niedrigzinsen und dem gesunkenen Ölpreis.
Diese verbesserten Bedingungen ließen die Unternehmen insgesamt mit mehr Zuversicht auf das gesamte Wirtschaftsjahr blicken.
Geschäftslage und -erwartungen in der Stadt Leverkusen im Herbst 2015
Quelle: Konjunkturumfrage der IHK Köln, Herbst 2015
Kreishandwerkerschaft Bergisches Land: Große Bandbreite an Themen …
… hielt das Jahr 2015 für das Handwerk und letztlich die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land vor. Ausbildung, Fachkräftesicherung, Nachfolgeregelungen in den Handwerksbetrieben und Integration von Flüchtlingen, um nur einige Punkte herauszugreifen, waren neben der Verkehrsinfrastruktur die Schwerpunktbereiche für die Kreishandwerkerschaft.
Trotz des erfreulichen Ergebnisses der Ausbildungszahlen im Herbst 2015, die ein leichtes Plus von gut einem Prozent aufwiesen, besteht in vielen Gewerken ein Fachkräftemangel und qualifizierte Mitarbeiter sind für die Handwerksbetriebe nicht zu bekommen. Um Kindern und Jugendlichen schon früh einen ersten Eindruck und eine berufliche Orientierung zu geben, fand im Jahr 2015 erstmals in Leverkusen an drei einzelnen Tage ein Schnuppertag im Rahmen der Berufsfelderkundung statt.
Die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land hat dazu sämtliche Mitgliedsbetriebe aktiv per Telefon angerufen und für die Bereitstellung von Praktikumsplätzen geworben. Denn die NACHWUCHSWERBUNG IST EINE NACHHALTIGE NOTWENDIGKEIT, um Jugendliche für eine handwerkliche Ausbildung im dualen System zu begeistern. Daher war die Kreishandwerkerschaft auch beim Tag der Bewerbung am 19. September im Berufskolleg Opladen mit einem eigenen Informationsstand vertreten.
Hinzu kommt seit August 2015 die FLÜCHTLINGSSITUATION, die für alle Wirtschaftszweige, insbesondere auch für das Handwerk, eine gute Chance ist, EINEN TEIL DES FACHKRÄFTEMANGELS ABZUFEDERN. Die Kreishandwerkerschaft sieht den wichtigsten ersten Schritt für eine erfolgreiche Integration im Erlernung der deutschen Sprache, so dass Sprachkurse, angeboten über einen Träger, in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten vorbereitet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2015, der aber auch in den kommenden Jahren noch einen breiten Raum einnehmen wird, ist die NACHFOLGEREGELUNG. Es gibt viele Handwerksbetriebe, deren Inhaber Mitte bis Ende fünfzig sind, und deren Unternehmen zur Übergabe anstehen. Oftmals sind dies alt eingesessene Betriebe, die sehr leistungsstark am Markt positioniert sind. Einen Nachfolger zu finden, der auch ein wirtschaftliches Risiko tragen will, ist oft sehr schwierig, zumal wenn eine Familiennachfolge nicht in Betracht kommt. Hier gibt die Kreishandwerkerschaft gesamtheitliche Hilfestellung sowie Beratung und begleitet den Prozess mit den unterschiedlichsten Fragestellungen.
KONJUNKTURELL war 2015 für die Handwerksbetriebe ein DURCHAUS GUTES JAHR, im Bereich der Bauhandwerke sicherlich begünstigt durch den bestehenden Niedrigzins. Auch für 2016 sieht die Auftragslage weitestgehend zufriedenstellend aus. Jedoch überdeckt die gute Konjunktur auch große betriebswirtschaftliche Einbußen durch Standzeiten in den Staus der Region. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben und die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land wird sich auch in diesem Bereich weiter stark engagieren.
Bundesagentur für Arbeit:
Auf einen Blick
gegenüber 8,6% im Vorjahr
+ 3,1 % im Vergleich zu 2014
+ 1,6 % im Vergleich zu 2014
Beschäftigter im Vergleich zu 2014
+ 1,9 % im Vergleich zu 2014
+ 1,7 % im Vergleich zu 2014
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Region 2014-2015
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
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Sebastian Hahn
Sebastian Hahn
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