Stadtteilentwicklung Opladen

Bereits seit 2016 arbeitet die WfL in Kooperation mit der Stadt Leverkusen an der Umsetzung des Stadtteilentwicklungskonzepts (STEK) Opladen zur wirtschaftlich-funktionalen Stärkung der Opladener Innenstadt in seiner Funktion als Stadtbezirks- und Nebenzentrum der Stadt Leverkusen. Dabei entwickelt die WfL maßgeblich Projekte und Maßnahmen zur Aufwertung der innenstadttypischen Bereiche Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie. Diese werden dann in einem Projektteam aus WfL, dem Fachbereich Stadtplanung und dem von der Stadt Leverkusen beauftragten Stadtteilmanagement vom Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen umgesetzt.

Die zentrale Maßnahme im STEK war 2018 die bauliche Umgestaltung und Aufwertung der Fußgängerzone Kölner Straße, Bahnhofstraße und Goetheplatz. Schwerpunkt der Arbeit der WfL war  die parallele Aktivierung privater Investitionen der Geschäftsleute in die Modernisierung und nachhaltige Gestaltung ihrer Ladenlokale, um die Opladener Innenstadt nachhaltig attraktiv und wirtschaftlich erfolgreich auszurichten.

Mithilfe eines im Projektteam entwickelten Gestaltungsleitfadens, wurde den Gastronomiebetrieben Vorschläge für eine einheitlichere und wertige Gestaltung der Außengastronomiemöblierung, Geschäftseingänge und Warenauslagen unterbreitet. Zahlreiche Restaurant- und Cafébetreiber in der Fußgängerzone haben bereits in Ihre Möblierung neu investiert und dabei die Empfehlungen des Gestaltungsleitfadens umgesetzt, sodass Kunden und Besuchern ein frisches, positives Gesamtbild von der Fußgängerzone vermittelt wird.

Opladener Bahnhofstraße –
Entwicklung durch Investition und Inklusion aller Akteure

Zur zeitgemäßen Erneuerung und Gestaltung der Ladenlokale in den Bereich der Außen- und  Schaufenstergestaltung, der Warenpräsentation und des Ladenbaus wurde den Geschäftsinhabern eine kostenlose Erstberatung durch das Atelier Schiefer angeboten, der von der Stadt Leverkusen, auf Betreiben der WfL, als Quartiersarchitekt  beauftragt wurde. Vier Konzepte wurden 2018 bereits umgesetzt, weitere werden im Jahr 2019 folgen.

Quartiersarchitekt Josef Schiefer bei einer kostenlosen Erstberatung. (l.)
Pressekonferenz zur Umgestaltung des Yocoto Cafés mit Oberbürgermeister Uwe Richrath und Josef Schiefer

Doch auch auf die Weiterentwicklung der Geschäftsbereiche außerhalb der Fußgängerzone, die sogenannten „Quartiere“ wurde weiterhin Wert gelegt. So wurden in Quartierstreffen in der Oberen Kölner Straße und Neustadt sowie in der Birkenbergstraße in Workshops mit den Ladeninhabern und Geschäftshauseigentümer gestalterische Maßnahmen entwickelt, die zur Aufwertung und damit Qualität der Standorte beitragen sollen. Zahlreiche dieser Maßnahmen sollen nun mithilfe der Städtebauförderungen in den Jahren 2019 und 2020 umgesetzt werden.

Insgesamt ist durch die zahlreichen Maßnahmen in der Stadtteilentwicklung, insbesondere durch die Umgestaltung der Fußgängerzone der Stadt, die aktive Ansprache, Beratung, Begleitung und Förderung der Geschäftsleute vor Ort durch die WfL gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement eine durchweg positive Stimmung und wachsende Standortzufriedenheit nicht nur bei den Geschäftsleuten, sondern auch zunehmend bei Kunden und  Bürgern entstanden.

Durch den konsequenten Einsatz des STEK-Logos und mit der Verteilung von Mehrwegeinkaufstaschen und Mehrweg-Coffee-to-go-Becher im Opladen-Design, die Anfang Januar 2018 über die Händler und Gastronomen erfolgte, ist die Entwicklung im Stadtteil überall sichtbar.

Eine regelmäßige Pressearbeit und die gesamte Dokumentation der Maßnahmen und die Vorstellung  der zahlreichen Fachgeschäfte in Opladen über die Webseite www.stadtteilentwicklung-opladen.de verdeutlicht darüber hinaus den Veränderungsprozess und die Qualitäten Opladens.

Begleitung der Werbegemeinschaften, verkaufsoffene Sonntage

Die erfolgreiche Klage der Gewerkschaft Verdi gegen den verkaufsoffenen Sonntag in der City Leverkusen am 29.04.2018 war ein vorhersehbares, aber dennoch einschneidendes Ereignis für den stationären Einzelhandel in Leverkusen. In Zeiten zunehmender Abwanderung des Einkaufens ins Internet, sind verkaufsoffene Sonntage nach wie vor ein wichtiges Instrument den Kunden flexible Einkaufszeiten in den Zentren Leverkusens zu ermöglichen, an der die Werbegemeinschaften als Veranstalter und Vertreter der örtlichen Händler festhalten müssen.

WfL, Werbegemeinschaften und der Fachbereich Recht und Ordnung der Stadt Leverkusen haben unter fachlicher Beratung des Rheinischen Einzelhandelsverbands gemeinsam zeitnah auf die Klage reagiert und eine Vorlage für eine neue Verordnung für die verbleibenden verkaufsoffenen Sonntage 2018 erarbeitet, die der Stadtrat in seiner Sitzung Anfang Juli 2018 beschlossen hat. Grundlage der neuen Verordnung bildet das neue Ladenöffnungsgesetz NRW (LÖG), das Ende März in Kraft trat. Dabei gilt nicht mehr der Anlassbezug durch traditionelle Veranstaltungen, Märkte oder Stadt(teil)feste als ausschließlicher Grund für eine Sonntagsöffnung, es dürfen nun auch weitere stadtstrukturelle und wirtschaftliche Gründe für einen verkaufsoffenen Sonntag herangezogen werden.

Die WfL formulierte für die drei Stadtteile standortbezogene, spezifische Argumente zum Erhalt und Stärkung der Einzelhandels- und Zentrenfunktion nach den neuen Sachgründen des LÖG und koordinierte maßgeblich die Erstellung der neuen Verordnung durch den Fachbereich Recht und Ordnung mit den Werbegemeinschaften.

Eine weitere Klage von Verdi gegen den verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen des Stadtfestes Opladen Ende Juli wurde aufgrund der rechtzeitig erlassenen neuen Verordnung jedoch gegenstandslos. Anhand dieser Erfahrungen, wurden bereits ab August die Termine für die verkaufsoffen Sonntage 2019 abgestimmt und die neue Verordnung im Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Recht und Ordnung erarbeitet, die vom Stadtrat im Oktober beschlossen wurde. Die WfL beobachtet die Situation in anderen Städten des Landes, da Verdi auch nach dem neuen LÖG erfolgreich gegen verkaufsoffene Sonntage in anderen Städten geklagt hat.

Der Arbeitskreis Werbegemeinschaften tagt in der Regel ein- bis zweimal pro Halbjahr unter Federführung der WfL. Neben der Koordination der verkaufsoffenen Sonntage werden handelsbezogene Themen in der Stadt diskutiert, gemeinsame  Positionen formuliert und Aktionen geplant. Digitalisierungsstrategien für den stationären Einzelhandel sind ein ständiges Thema. Immer wieder werden auch Unternehmen, darunter zahlreiche Startups, mit innovativen Ansätzen eingeladen und deren Angebote auf Umsetzung in den Stadtteilen diskutiert und geprüft.

Standortbetreuung in Handel, Gastronomie und Dienstleistung

Die Umsetzung der Integrierten Handlungskonzepte der Stadt Leverkusen bietet der WfL sehr gute Möglichkeiten durch die vorhanden Fördermittel zielgerichtete und effiziente Maßnahmen zur Unterstützung und Förderung der Geschäftsleute in den jeweiligen Stadtteilen zu entwickeln und umzusetzen. So fand ein regelmäßiger Austausch mit den jeweiligen Stadtteilmanagern in Hitdorf (Integriertes Handlungskonzept Hitdorf) und im BiWAQ-Projekt (Bildung, Arbeiten und Wohnen im Quartier) in Rheindorf, das im Dezember 2018 endete, statt.

Bei diesen beiden Projekten liegt der Schwerpunkt, anders als in der Stadtteilentwicklung (STEK) Opladen, nicht in der Einzelhandelsentwicklung. Die WfL unterstützt die Projekte und Stadtteilmanager jedoch durch Expertise in Einzelhandelsfragen.

Auch wenn der Schwerpunkt der Standortbetreuung der WfL auch 2018 wieder in Opladen lag, war die WfL weiterhin Ansprechpartnerfür Standortfragen der Händler, Dienstleister und Gastronomen im gesamten Stadtgebiet.

Häufiger Anlass für Gespräche lag nach wie vor im Rahmen von Straßenbau- und Tiefbauarbeiten durch die Stadt und die TBL. Hier vermittelte die WfL zwischen den von Baustellen betroffenen Geschäftsleuten und den städtischen Fachbereichen und den TBL. Schwerpunkte lagen 2018 am Rialto Boulevard in der City durch die anhaltende Baustelle am Busbahnhof Wiesdorf sowie im Zentrum von Schlebusch durch die Sanierung der Mülheimer Straße und Oulustraße. Die WfL trat als Mittler zwischen der Verwaltung  und den Geschäftsinhabern auf, um Fragen und mögliche Sorgen im Vorfeld zu besprechen und die Kommunikationsstrukturen zu verbessern.

Aus wechselnden Blickwinkeln wurden die Belange der Unternehmer und die technischen Notwendigkeiten der Baumaßnahme untereinander vermittelt. Die Besuche nutzte die WfL aber auch immer dazu, mit den Ladeninhabern zentrale Fragen zur Standortzufriedenheit, Standortvernetzung, zur wirtschaftlichen Situation und der Unternehmen und zum Thema Digitalisierung anzusprechen und zu erörtern. Durch die Standortbetreuung lernen die Unternehmen, deren zentralen Standortthemen im Park- und Belieferungsverkehr, bei Sondernutzungen und Betriebskonzessionen liegen, gleichzeitig ihre zentralen örtlichen Ansprechpartner für Standortfragen kennen.

Weiterhin engagierte sich die WfL bei der Erarbeitung des Kommunalen Mobilitätskonzeptes der Stadt und versuchte dabei die Interessen der Unternehmen zu vertreten und ihnen die übergeordneten Erfordernisse und Interessen an eine zukunftsweisende Mobilität in der Stadt zu vermitteln.

Immobilienservice für Ladenlokale

Die Vermittlung von Ladenlokalen ist weiterhin eine Kerntätigkeit der WfL. Es wurden 2018 immer rund 12 Ladenlokale im Geschäftsflächenportal auf der WfL-Internetseite angeboten. Die angebotenen Ladenlokale in Opladen werden zusätzlich noch auf der STEK-Projektseite www.stadtteilentwicklung-opladen.de veröffentlicht.

Schwerpunkt bei dem sehr kleinteiligen Markt der Ladenlokale lag aber nicht in der Vermittlung in Sinne einer Maklertätigkeit, sondern im Kontaktaufbau und in der Beratung der Eigentümer zur standortgerechten Branchen- und Mieterauswahl sowie in der Mietpreisgestaltung. Auf Seiten der Mietgesuche sieht die WfL ihre Aufgabe in der Branchen- und Sortimentssteuerung nach Standort, um einen guten Branchenmix und die gefürchteten Trading-down-Effekte durch eine Clusterung von geringwertigen Angebotsstrukturen zu verhindern.

So kommt es immer wieder vor, dass bestimmte Ansiedlungsgesuche aus diesen genannten Gründen nicht aktiv unterstützt wurden, was den Mietinteressenten aber auch transparent kommuniziert wurde. So sollen die einzelnen Einzelhandelsstandorte und Quartiere innerhalb der Zentren attraktiv gehalten werden.

Insgesamt war die Leerstandquote für Ladenlokale in Leverkusen 2018 sehr gering. Es wurden stadtweit nie mehr als 15 Ladenlokale angeboten. Im vergangen Jahr überstieg die Nachfrage das Angebot nach Ladenlokalen bis 100 m² Fläche. Es waren besonders die einzelhandelsnahen Dienstleistungen, wie Friseure und Kosmetik, die sich  in der City ansiedeln wollten.

Dafür musste die WfL zunehmend Absagen erteilen, da es in der City, abgesehen von den bekannten baulich-strukturellen Leerständen in der City C und in den Luminaden, keine längerfristigen Leerstände gibt. Aufgabe der WfL ist es, an der Qualität der Anbieter, der Angebote und der Warenpräsentation zu arbeiten. Die Umsetzung des Integrierten Handlungskonzept (InHK) Wiesdorf bietet dafür in den kommenden Jahren, anhand der positiven Erfahrungen aus dem STEK Opladen, gute Entwicklungschancen.

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